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Geistliche Hausapotheke

17.04.2020

Vorbilder in schwierigen Zeiten

Foto: Irene Wiechers

Was mein Namenspatron mir heute sagt

Mein Namenspatron, der heilige Ulrich von Augsburg, war ein ganz Großer. Er trug auch einen großen Namen, Ulrich, d. h. der Huldreich. Das ist der, dem man zujubelt, dem man huldigt, der ein Fürst oder König ist.

Der heilige Ulrich von Augsburg hat seinem Namen Ehre gemacht:

Er hat ein großes bayrisches Bistum gegründet, allein dafür konnte er heilig gesprochen werden.

Und er hat die Könige und Fürsten geeinigt, das christliche Heer gegen die einfallenden ungläubigen Ungarn angeführt, die mordend und plündernd durch das Land zogen.

Meinen Namen mag ich gerne. Aber wenn ich ehrlich bin, konnte ich mit dem Heiligen nicht viel anfangen. Einer, der zum Krieg aufgerufen hat - ist der heilig?

Ich hätte gerne so einen ganz guten Heiligen gehabt. Wie Nikolaus, Martin, Blasius, Florian oder Mutter Theresa, die anderen Menschen geholfen haben. Ein Heiliger, den viele gut finden und der mir Lebensbeispiel sein kann. In meiner Jugend und Studienzeit lernte ich viele besondere Heilige kennen, die mir besonderen Respekt abverlangten.

Wenn ich mir heute den Heiligen Ulrich anschaue, dann wäre er vielleicht Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz. Dann würde er sicherlich zu den Gläubigen und zur Nation sprechen, um Schlimmeres zu verhindern. Dann würde er den „Feind“ Corona-Virus benennen und zum geschlossenen Handeln aufrufen. Er würde Gottes Abbild, den Menschen schützen wollen. Dann ist er heute wie damals Feldherr: einer, der für die Seinen eintritt, sich der Gefahr entgegenstellt.

Wenn ich nun noch das Wort Widerstandskämpfer statt Feldherr nehme, dann gefällt er mir. Dann habe ich doch einen besonderen und ganz großen Namenspatron, der uns heute Beispiel sein kann.

Schauen Sie sich doch mal Ihren Namenspatron an, was er Ihnen zu sagen hat.

Gern können Sie mir schreiben, was Ihr Namenspatron Ihnen bedeutet.

Ihr Diakon Ulrich Wiechers