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Geistliche Hausapotheke

01.01.2022

Mit Seinem Segen ins neue Jahr

Foto: David Hassenforder, in: Pfarrbriefservice.de

Das neue Jahr beginnt – und wieder stellt sich der eine oder andere vielleicht die Frage: Nehme ich mir bewusst vor, etwas zu ändern in unserem Leben, Neues zu beginnen, endlich anzufangen, was ich mir schon so lange gewünscht habe? Wäre nicht der Beginn des Jahres 2022 genau der richtige Zeitpunkt? - Oder ist das Jahr 2022 genau der falsche Zeitpunkt, etwas Neues zu beginnen – bei all den unsicheren Vorzeichen einer Pandemie, den politischen Entwicklungen, im „Kreuz und Quer“ durch alle möglichen und unmöglichen Gedankenstrukturen? – dann lieber doch beim Alten bleiben, die festgefügten Strukturen unseres Lebens bewahren und pflegen, vielleicht sogar sich abgrenzen gegen Ungewöhnliches, Undenkbares, kaum Nachvollziehbares und alle Anfragen an eine vermeintlich unsichere Zukunft?

Die Israeliten begegnen uns in der heutigen Lesung in einer ungewissen Zeit ihrer Reise in das gelobte Land, das der Herr ihnen verheißen hatte. Wann werden wir dort ankommen? Was wird die Zeit mit sich bringen?  Werden uns die Völker wohl gesonnen sein? Wird Gott uns behüten auf unserem Weg? Auf der Suche nach Heimat, in weltlicher (materieller) und geistlicher Hinsicht: entdecken wir hier nicht schemenhaft die gleichen Anfragen wie an unser Leben im Hier und Jetzt?

Und Gott beantwortet die Fragen seiner Gläubigen, damals wie heute. Wenn wir Gott Vertrauen entgegenbringen, ihm zutrauen, dass er ALLES in seiner Hand hält, dann verstehen wir, warum Mose als Antwort der Anfragen der Israeliten an Gott das Volk durch den Hohenpriester Aaron segnen ließ  - und warum Gott seine Gottesgestalt ablegte und Mensch wurde, um sich an Weihnachten in Menschengestalt den Menschen zu nahen – weil Gott in allem und bei jedem ist – in der Drangsal der Zeiten und in den Freuden der Welt – vorbehalts- und absichtslos.

So seien Sie begleitet und gesegnet mit den Worten Aarons, die er im Namen Gottes an das Volk Israel sprach – auch und gerade in diesem Jahr: „Der Herr segne dich und behüte dich, der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.“ (Num 6, 24-26).

Ihr Diakon Michael Sporrer