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Geistliche Hausapotheke

18.06.2023

"Verkündet: Das Himmelreich ist nahe!"

Quelle: Pixabay.com

Wenn mir der Begriff "Reich" begegnet, hat dieser zunächst einmal eine abschreckende Wirkung auf mich. Der Grund dafür ist vermutlich, dass ich dabei instinktiv an ein "weltliches Reich" denke und in diesem Zusammenhang an autoritäre Regime. Menschen werden überall auf der Erde verfolgt und mundtot gemacht - manchmal auch auf gewaltsame Art und Weise. Millionen sind weltweit auf der Flucht vor Krieg und Zerstörung und wissen oft nicht, wie sie den nächsten Tag bestreiten sollen. Fast täglich werden wir über unterschiedlichste Nachrichtenkanäle mit Schreckensmeldungen konfrontiert. Menschen fügen Menschen überall auf der Welt Leid und Unrecht zu.

Und heute spricht Jesus im Evangelium: "Das Himmelreich ist nahe!" (Mt 10,7) An dieser Aussage kann man sich reiben. Besonders im Hinblick auf die eingangs beschriebenen Zustände. Verknüpfen wir das "Reich Gottes" beziehungsweise das "Himmelreich" doch mit ganz anderen Aspekten: Frieden, Leben in Fülle, Gerechtigkeit und Liebe. Schnell könnte man auf den Gedanken kommen, dass dieses Himmelreich mit unserer Lebensrealität wenig bis gar nichts zu tun hat. Doch Jesus lädt uns heute ein, der Realität und Aktualität von Reich Gottes im eigenen Leben nachzuspüren. Es bricht nämlich oftmals bereits im Kleinen an - nämlich dort, wo wir die Not des Anderen wahrnehmen und ihm oder ihr helfend zur Seite springen. Davon hören wir auch zu Beginn des heutigen Evangeliums: Jesus nimmt die erschöpften Menschen um sich herum wahr und wird von Mitleid erfüllt. Diese Gefühlsregung ist der Anlass für sein Handeln. Er sandte seine Apostel aus, mit dem Auftrag, die Menschen von ihren Leiden zu befreien.

Auch wir können uns wie Jesus immer wieder anrühren lassen und dem heilsamen Wirken Gottes Handlungsräume eröffnen. Dazu ermutigt uns zum Beispiel auch der lateinische Abschlussruf der Messfeier: "Ite - Missa est!" Er bedeutet übersetzt: "Geht - Es ist Sendung(szeit)!"

Die Zusage Jesu vom nahen Himmelreich kann uns beflügeln, für die Menschen in unserem Umfeld da zu sein. Denn dort beginnt das Reich Gottes zu wachsen und zu gedeihen.

Wo und auf welche Weise merken Sie, dass das Himmelreich bereits mitten unter uns angebrochen ist? Gerne können wir darüber in einen Austausch kommen.

Ihr Pastoralassistent Samuel Schrollinger