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08.05.2024

28876 Schritte und 257 Muscheln

Bilder: T. Bote, G. Gärtner, M. Latus, H. Schröder, E. Sauer, M. Wagenknecht

22 Kommunionkinder und acht erwachsene Begleiter/innen pilgerten am Dienstag, 7. Mai, eine Etappe auf dem Fränkischen Jakobsweg: eine sehr ökologische und kostengünstige Form des Kommunionausflugs (weil mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt) und überaus geistlich noch dazu!

Vor der Jakobuskirche Oberweihersbuch erfuhren die Kinder, was sich hinter dem "Jakobsweg" verbirgt. Pastoralassistent Samuel Schrollinger - selbst Jakobspilger - zeigte seine Pilgermuschel und seine beiden Pilgerpässe mit den vielen Stempeln aus den Herbergen am Weg. Einen solchen durften auch die Kinder auf ihre kleine Pilgerschachtel drücken, die sich auf dem Weg nach Roßtal langsam füllen sollte.

Erwartungsvoll zog die Gruppe los, immer den Muschel-Wegzeichen hinterher. Unterwegs hörten die Kinder an sechs Stationen Bibelgeschichten, machten sich Gedanken dazu, beteten miteinander und bekamen ein Symbol für ihre Pilgerschachtel. Auch in der Natur gab es viel zu entdecken: eine Herde Schafe, jede Menge Schnecken (wegen des Nieselregens), ein Reh, Kaulquappen, Spinnen und Eichenprozessionsspinner, Käfer, Vögel, sehr nasse Pusteblumen, verschiedene Getreidesorten...

Mit Glockenklang wurde die 30 Pilger/innen nach 11 Kilometern in der kleinen evangelischen Ägidiuskirche von Weitersdorf empfangen. Dort feierten sie mit Pfarrer Clemens Mennicken die Eucharistie. Eine größere Pause legten sie bei der katholischen Christkönigskirche in Roßtal ein, wo das Catering-Team Kinderpunsch und Eis servierte.

Auf dem Weg entwickelten sich die Kinder zu Kirchen-Experten. Anhand typischer Merkmale wie Beichstuhl, Luther-Bild, Tabernakel, Kanzel, Weihwasserbecken schlossen sie zielsicher auf die Konfession des jeweiligen Gotteshauses. Und überall entdeckten sie Schätze wie z.B. die Madonna von Roßtal mit dem vorwitzigen Jesuskind, das seiner Mama die Krone vom Kopf zu ziehen versucht!

Die evangelische Laurentiuskirche war das Ziel des Pilgerwegs. Rundherum und innendrin gab es viel Staunenswertes: der Ring aus Fachwerkhäusern, Mauern und Toren um die Kirche. Die steinerne Ölbergszene am Chor. Die riesengroße Kirche ("Viel größer als unsere! - Und dabei ist das doch ein Dorf!") mit den Emporen. Das Grab der Gräfin Irmingard unterhalb des Mittelgangs. Die Krypta mit ihren zwölf starken Säulen, die seit 1000 Jahren den Menschen Zuflucht gewährt. Dort durfte jede/r Pilger/in eine Kerze entzünden. - Vor dem Sprint zum S-Bahnhof reichte die Zeit gerade noch für den Schluss-Stempel!

Die Pilgerkinder dürfen stolz sein: An diesem Tag sind sie 13,43 km bzw 28876 Schritte gelaufen und haben insgesamt 257 Muschel-Zeichen entdeckt. Wer's nicht glaubt, frage die Untergruppe "Faktencheck" - die hat alles dokumentiert!

Gemeindereferentin Irene Keil