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01.05.2021

"…das Bayernland behüte!"

Das Fest Patrona Bavariae

Zwar bin ich nicht der beste Sänger, aber ich singe gern. Wenn ich alleine bin, beim Autofahren oder in der Kirche. Eins meiner Lieblingslieder ist für mich wie eine Nationalhymne. Im Gotteslob 862: "Maria Himmelskönigin". Früher, im alten Maiandachtsbuch meiner Kindheit, hieß der Refrain noch „Patronin voller Güte, das Bayernland behüte“. Nun heißt es inklusiv und politisch korrekt „…uns allezeit behüte“.

Am 1. Mai feiern die Katholiken Bayerns nicht den Tag der Arbeit, den einst die Arbeiterbewegung ausrief. Schon seit dem Jahr 1913 wird an diesem Tag (durch starkes Drängen des Bayernkönigs beim Papst) das Hochfest "Maria Patrona Bavariae" gefeiert.

Dieses Fest hat seine Berechtigung. Unsere bayerische Heimat ist voll von Marienkirchen und Marienwallfahrtsorten. Viele Mädchen bekamen den Vornamen Maria und auch viele Männer tragen ihn bis heute stolz als zweiten Vornamen. Die Verehrung Mariens hat unser Land geprägt wie kaum ein anderes religiöses Phänomen sonst.

Im schönen Lied für den heutigen Tag hat Friedrich Dörr gedichtet: „Oft hat in schicksalsschwerer Zeit dein gläubig Volk sich dir geweiht …“. Das erinnert an die Errichtung von Mariensäulen als Dank für überstandene Epidemien und Kriege.

Maria, Bayerns Königin – sie ist sicher keine politische Gegenkönigin, für die wir heute am 1. Mai demonstrieren. Sie ist mehr.

Ist für Sie der 1. Mai der Tag der Arbeit oder eher ein Marienfest? Wie sind Ihre Erfahrungen? Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung.

Ihr Kaplan Simon E. Heindl