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15.11.2020

„Der Mann, der alles wusste“

Jede christliche Gemeinde hat ihren Heiligen, in dessen Obhut sie steht, dem sie sich darum auch besonders verbunden weiß. In Stein ist dies Albert der Große – Albertus Magnus. Heute, am 15. November, ist sein Gedenktag, und daher möchte ich ihn heute in den Mittelpunkt stellen.

Auf dem Kirchplatz in Stein ist er überlebensgroß zu sehen. Die Bronzestatue zeigt ihn im Gewand des Dominikanermönchs als Lehrer. Er war Naturwissenschaftler und wurde von vielen „der Mann, der alles wusste“ genannt. Denn seine Werke deckten zusammen so ungefähr alles ab, was es vor 800 Jahren zu wissen gab.

Noch wichtiger als die Wissenschaftsbücher war für ihn die Bibel. Er brachte das Wissen und den Glauben in Einklang. Ein Zitat von Albert dem Großen lautet: „Wenn jemand die Naturwissenschaft gründlich beherrscht, sind ihm die Worte des Herrn kein Anlass zum Zweifel.“

Die Rückseite der Statue verrät, dass Albert auch Bischof war. Trotzdem trug er kein besonderes Gewand und blieb ein einfacher Mensch. Den Ordensregeln entsprechend trat er alle seine Reisen zu Fuß an. So konnte er quasi im Vorbeigehen die Flora und Fauna Europas erforschen.

Selbst als Bischof von Regensburg trug er die typische Fußbekleidung der Bauern. Dies brachte ihm den spöttischen Beinamen „Bischof Bundschuh“ ein.

Wer noch mehr über Albertus Magnus erfahren möchte findet im Internet eine große Mulitmedia-Reportage: Diese beleuchtet in Texten, Fotos, bewegten Bildern, Audiodateien und kurzen Filmen das Leben des Heiligen von der Kindheit im schwäbischen Lauingen bis zum Tod in der späteren Wahlheimat Köln.

Als Naturwissenschaftler würde der Heilige Albert die derzeitige Coronakrise mit Sicherheit gespannt verfolgen, aber auch darüber philosophieren, was Gott uns Menschen damit sagen will.

Wahrscheinlich würde er uns fragen: Wie ist euer Verhältnis zu euren Mitmenschen und zur Natur? Wie geht ihr mit Tieren um? Wie ernährt ihr euch? Passt das alles, um im Einklang mit Gottes Schöpfung zu leben? Welche Rolle spielt Gott in eurem Leben?

Vielleicht würde uns Albert der Große heute sagen: Es ist Zeit, die Geschwindigkeit in unserem Leben zu drosseln und bescheidener zu werden. Dann lässt Gott sich auch in dieser Krise finden!

Welchen Impuls gibt Ihnen Albertus Magnus in dieser schwierigen Zeit?

Schreiben Sie mir!

Ihr Gemeindereferent Matthias Bögl