Zum Inhalt springen
28.10.2020

Kleine Initiativen bringen große Freude

Neues vom Helferkreis für Flüchtlinge

Nicht nur das Feuer im griechischen Lager Moria hat das Thema „Geflüchtete in Europa / Deutschland / Nürnberg“ wieder stark in den Focus gerückt. Sie wissen ja, wir haben zwei Unterkünfte für Geflüchtete im Pfarrsprengel von St. Walburga: die städtische Gemeinschaftsunterkunft in der Isarstraße (ca. 45 Bewohner) und die ANKER-Dependance Wertachstraße, die von Ende Oktober 2019 bis Februar 2020 von einer staatlichen Gemeinschaftsunterkunft in eine Dependance der Erstaufnahmeeinrichtung  Zirndorf umgewandelt wurde (sog. ANKER-Dependance, ähnlich Grundig-Türmen). Dort leben seit Mitte Februar +/- 200 Geflüchtete, die in der Regel grade erst in Bayern/Zirndorf angekommen sind und von dort aus nach ausführlicher ärztlicher Untersuchung, Registrierung und Anträgen beim BAMF weiter verlegt werden.

In der Unterkunft sind die wichtigsten Ansprechstellen für Geflüchtete direkt vor Ort ansprechbar (Sozialberatung, Sozialamt, Ärzte)  -  nicht täglich, aber an regelmäßigen Terminen. 

Der Helferkreis war von Anfang an von der Regierung von Mittelfranken über die Planungen informiert worden. In der früheren Gemeinschaftsunterkunft konnten wir viele Aktivitäten anbieten und so die Menschen ermutigen und begleiten. Erste Termine für Begegnungen in der ANKER-Dependance Wertachstraße waren im März geplant. Corona hat uns hier einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Die behördliche Zutrittssperre für Helfer zu Flüchtlingseinrichtungen hat unsere Pläne komplett gestoppt.  Auch die Kleiderkammer musste b.a.w. geschlossen werden. 

Was konnte für Geflüchtete dann überhaupt realisiert werden? Der zeitlichen Reihe nach:

  • Mit Ihren Spenden konnten wir wenigstens für 35 Kinder (bis 14 Jahre) zu Ostern jeweils altersgerechte Mal- und Beschäftigungspakete* übergeben lassen (durch Personal vor Ort).
  • Im April und Mai sind  zahlreiche Menschen unserer Bitte gefolgt, für die Geflüchteten in unseren Unterkünften in Eibach und Maiach Alltagsmasken zu nähen. Das phantastische Ergebnis: fast 600 selbst genähte Masken* und darüber hinaus 300 Einmalmasken wurden gespendet und konnten in mehreren Schritten zur Verfügung gestellt werden.
  • Auch nach Zutrittserlaubnis ab Mitte August und vorhandenem Hygiene-Konzept sind die Möglichkeiten des Helferkreises stark eingeschränkt. 99 % unserer Helferinnen und Helfer gehören  zur Corona Risikogruppe.
  • Vier unserer Helferinnen beschlossen trotzdem, ohne Ankündigung bei den Geflüchteten einfach mal am 21.8.2020 nachmittags in die Wertachstraße zu gehen und zu schauen, ob wir Kontakt* kriegen. Ausgerüstet mit einem Riesensack Spielzeug für draußen war das mit den Kindern leicht  -  schon wegen der Sprachschwierigkeiten mit den Erwachsenen jedoch nur sehr zögerlich möglich. Ein Start, wie er zu erwarten war, der aber auch Hoffnung macht. Da wir uns an einem der heißesten Tage des Jahres im Freien aufhielten, war ein zwangloses Treffen möglich. Bei kühlem Herbst- oder kaltem Winter-Wetter ist das für unsere Risikogruppe in den Helferkreisräumen auch mit Abstands-/Masken- und Lüftungsregeln  schwierig  -  mit Kindern, die das Bedürfnis nach Nähe haben,  eher nicht realisierbar.
  • Mehr als 30 Büchertaschen und Rucksäcke – viele davon auch noch mit Schulmaterial bestückt – waren das phantastische Ergebnis unserer Spendenbitte an alle Eibacher Schulen zum Schuljahresende. Ergänzt durch Taschen und Material der Zirndorfer Flüchtlingshilfe gelang es uns, in der ANKER-Dependance Wertachstraße wirklich jeder Schülerin, jedem Schüler von Grundschule bis Berufsschule altersgerecht eine gute Basis für den Schulstart* am 8. September zur Verfügung zu stellen (53 Büchis und Rucksäcke gepackt). - Ein herzlicher Dank vor allem im Namen aller beschenkten Kinder und Jugendlichen an alle Eibacher Schulen und deren Spender für die tolle Unterstützung.

Die ANKER-Leitung ist in regelmäßigem Kontakt mit dem Helferkreis und hat uns für unsere Aktionen bestmögliche Hilfe zugesagt. Bei der Schulaktion durften wir sie durch die gut organisierte Unterstützung der Security  bereits erfahren. Dies hat uns ermutigt, weitere Aktionen für einzelne Zielgruppen unter Einhaltung aller Corona-Schutzmaßnahmen durchzuführen. Bisher gab es vor Ort in der Wertachstraße Bekleidungsangebote für Männer, für Kinder und Frauen. Schon der einmalige Spendenaufruf für Kinderbekleidung Anfang September hat unsere Kleiderkammer komplett gefüllt. Aus dem letzten Winter haben wir noch Frauenkleidung, wird also b.a.w. nicht  benötigt. Was wir immer brauchen, sind Jeans, Winterjacken und Schuhe (gerne Sportschuhe) fürMänner.

Da die Kleiderkammer b.a.w. geschlossen ist,  bitten wir um Nachricht entweder per Mail oder Telefon (0911 9291 9146), wenn Sie Männerkleidung (überwiegend S, M und L; vereinzelt  XL) für uns hätten. Wir besprechen dann eine Übergabe (natürlich unter Einhaltung aller Hygiene-Regeln).

Renate Hacker

Für das Orga-Team Helferkreis-Eibach-Maiach

P.S.:    Zur Zeit ist die aktuelle Corona-Situation Taktgeber.  Sofern die Lage es erlaubt, könnten Begegnung und Austausch mit Geflüchteten, Spielen mit den Kindern oder Hausaufgabenhilfe in der Wertachstraße ermöglicht werden.

Über die Unterstützung engagierter Menschen würden wir uns sehr freuen. Bitte nehmen Sie über E-Mail oder Telefon mit uns Kontakt auf.  

Ausführliche Berichte finden Sie auf der Website des Helferkreises.