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04.09.2020

Lamm und Esel, Stern und Feder

Foto: M. Berning

Foto: A. Hermann-Schmidt

Lösungen zur 6. Folge des Kirchenquiz'

Hätten Sie's gewusst?
Hier die Antworten zur 6. Quiz-Folge:

 

  1. Der große Kruzifixus in St. Albertus Magnus zieht alle Blicke auf sich. Welches Schauspiel entdeckt man, wenn das Kreuz durch die Altarscheinwerfer beleuchtet wird?
    Der hölzerne Kruzifixus dürfte um 1400 in den Pyrenäen entstanden sein. Ursprünglich war die Holzskulptur farbig gefasst. Wenn das Kreuz angestrahlt wird, entsteht eine eindrucksvolle Schattenwirkung: es scheinen links und rechts vom Kreuz Christi die Kreuze der beiden Schächer sichtbar zu werden, die zusammen mit Jesus gekreuzigt wurden.
     
  2. An der linken Seite der Altarinsel steht der Tabernakel. Auch hier wurde ein "Bildprogramm" verwirklicht. Welche Aussagen über Jesus Christus wurden von Karl Jakob Schwalbach in Bronze gefasst?
    Auf einer achteckigen Säule ruht das ebenfalls achteckige Tabernakelgehäuse. Die Zahl acht ist eine symbolträchtige Zahl in der christlichen Kunst: Am achten Tag, dem ersten Tag der neuen Woche, ist Jesus von den Toten auferstanden. Sichtbares Zeichen für das neue Leben in Christus ist das „Brot des Lebens“, das im Tabernakel aufbewahrt wird.
    Auf jeder der acht Seiten des Tabernakels ist eines der sog. „ICH-BIN-Worte" Jesu aus dem Johannesevangelium dargestellt: Ich bin die Tür - Ich bin der wahre Weinstock - Ich bin ein König - Ich bin die Auferstehung und das Leben - Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben - Ich bin das Licht der Welt - Ich bin der gute Hirt - Ich bin das Brot des Lebens.
     
  3. Beim Taufstein befindet sich ein weiteres Schwalbach-Kunstwerk. Was ist dargestellt und welchem Zweck dient es?
    Ein kräftiges Lamm aus Neusilber trägt auf dem Rücken einen Kerzenleuchter. Um den Leuchterschaft rankt sich ein Rosenzweig; in den Schaft eingeritzt sind Rosenblätter und Dornen, die Blütenblätter bilden den Ständer für die Osterkerze.
    Das Buch Exodus erzählt vom Paschalamm, dessen Blut die Söhne Israels leben lässt und sie aus der Knechtschaft Ägyptens befreit. Das Volk Israel hat in Erinnerung an diese Befreiung jährlich das Paschafest gefeiert, bei dem das Paschalamm gegessen wurde. Auch Jesus hat mit seinen Jüngern dieses Paschamahl gehalten. Beim Letzten Abendmahl verlieh er ihm einen neuen Sinn, als er in den Zeichen von Brot und Wein sich selbst gab als das neue Osterlamm „zur Vergebung der Sünden“.

     
  4. Zwölf Kerzen finden sich an den Seitenwänden. Für wen stehen sie symbolisch? Die Namen und Zeichen auf den Kerzenleuchtern geben nähere Auskunft.
    Bei der Kirchweihe salbt der Bischof die Wände an zwölf Stellen. Die Zwölfzahl weist auf die zwölf Apostel; sie sind die "Säulen" der Kirche, standen mit ihrem Namen und ihrem Leben für Christus und sein Evangelium ein. In vielen Kirchen erinnern kleine "Apostelkreuze" daran. Für die Kirche St. Albertus Magnus hat Karl Jakob Schwalbach zwölf Apostelleuchter mit Namen und Attributen der Apostel geschaffen.
     
  5. Ein Esel, ein Stern und eine Feder sind Bestandteile eines Holzreliefs an der linken Seitenwand der Kirche. Welche biblische Gestalt ist auf dem Relief dargestellt?
    Der Bildhauer Corbinian Böhm (* 1966) schuf die Skulptur des Propheten Bileam als Ergänzung zur 1996 gestalteten Weihnachtskrippe. Bileam soll auf Geheiß seines Königs einen Fluch gegen Israel aussprechen und reitet auf seiner Eselin los. Ein Engel stellt sich ihm in den Weg - Bileam sieht ihn nicht, wohl aber nimmt die Eselin ihn wahr und weigert sich, weiterzugehen. Vom Engel erfährt Bileam, dass es seine Aufgabe ist, Israel zu segnen und nicht zu verfluchen. Schließlich wird Bileam zum Zeugen für den kommenden Messias: „Ein Stern geht in Jakob auf, ein Zepter erhebt sich in Israel“.

    (Quelle für die kunsthistorischen Details: Aufzeichnungen von Pfr. Veit Funk, Überarbeitung: Anette Hermann-Schmidt)


Ich hoffe, Sie haben bei Ihren Streifzügen durch unsere drei Pfarrkirchen viel Interessantes entdeckt und auch Neues erfahren! Gern können Sie mir schreiben, wie Ihnen das Kirchenquiz gefallen hat.

Ihre Gemeindereferentin Irene Keil