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07.01.2024

"Sternsinger - da bin ich dabei!"

Sternsingergruppe in Nikodemus. Bild: Melanie Haas

Sternsinger in St. Johannes Baptista. Bild: Stephan Zink

Sternsinger in Maria am Hauch. Bild: Gudrun Gärtner

Dieses und alle weiteren Bilder: Michael Berning

Gleich vier Gottesdienstgemeinden in Röthenbach und Eibach sahen am 6. Januar gekrönte Häuper in ihren Reihen: Sternsingergruppen waren zu Gast in der Nikodemuskirche, in Maria am Hauch und in St. Johannes Baptista, sangen ihr Lied, wünschten ein gesegnetes neues Jahr und baten um Spenden für Kinderhilfsprojekte in Amazonien.

Den Schlusspunkt bildete die Eucharistiefeier in St. Walburga. Schon der große Einzug war königlich: die Minis mit Kronen (denn sie hatten alle an der Sternsingeraktion teilgenommen), dahinter eine große Schar von Sternsinger/innen - in den Bänken die stolzen Familienangehörigen und viele Gemeindemitglieder, die sich an dem bunten Anblick erfreuten. Pfarrer Clemens Mennicken hob gleich zu Beginn die große Strahlkraft einer ökumenischen Sternsingeraktion hervor.

In seiner Predigt zitierte er einen Mann, den seine Gruppe tags zuvor besucht hatte. Nach einigen Infos zur Sternsingeraktion sagte dieser: "Da bin ich dabei!" Der kurze Satz kann einfach heißen: Daumen hoch, gefällt mir! - Aber er kann auch einladen, tiefer zu schauen: Die Sternsinger verkünden die Geburt Jesu, der Licht in die Welt bringt. Dieses Licht ist nicht nur für ein paar Auserwählte oder ein bestimmtes Volk erschienen, sondern - wie die Lesung andeutet - für die ganze Welt. Da sind also wirklich alle "dabei"! - Pfarrer Mennicken lobte die Sternsinger außerdem, weil sie Verantwortung übernehmen: sie helfen mit ihren Möglichkeiten Kindern und Jugendlichen in Amazonien, die unter den Folgen des Klimawandels leiden.

Am Ende des Gottesdienstes blickte Gemeindereferentin Irene Keil mit den Anwesenden zurück auf die Aktion Dreikönigssingen 2024:

"Ich beginne mit dem Wetter... so schlechtes Sternsinger-Wetter hatten wir schon lange nicht mehr! Manche Betreuer erinnern sich, dass es vor zehn Jahren noch Schnee und Eis beim Sternsingern gab. Jetzt haben wir im Januar Dauerregen und Sturm. Der Klimawandel ist also nicht nur in Amazonien spürbar, sondern auch bei uns.

Ihr wart wirklich tapfer. Ich verstehe gut, dass ihr es anstrengend fandet, bei Regen und Wind von Haus zu Haus zu gehen. Trotz Regenponcho ist alles nass: die Ärmel, die Kopfbedeckung, die Handschuhe, der Stern, die Bildchen. Trotzdem hat niemand abgebrochen. Ihr habt alle weitergemacht. Warum?

Weil ihr spürt: das ist sinnvoll ist, was wir tun. Weil wir Kindern in armen Ländern helfen können. Weil wir schwierige Situationen gemeinsam bestehen können. Weil du schöne Dinge über dich entdeckst: Hey, ich bin kein Weichei! Ich habe Kraft! Mich haut so schnell nichts um! Ich bin nicht allein! – Das ist etwas sehr Wichtiges, nicht nur für das Sternsingern, sondern für das ganze Leben!

Wir haben viel Neues ausprobiert und es ist gelungen: Röthenbach und Eibach gemeinsam. Zwei evangelische und zwei katholische Kirchen gemeinsam. Neue Familien, Helfer/innen und Begleiter/innen. Unser Sternsinger-Werbe-Marsch von St. Walburga zur Johanneskirche. Die Auto-Gruppe für Röthenbach. Der Kleinbus für die Eibacher Sternsinger!

In den letzten Tagen habe ich euch immer wieder vom Sauerteig erzählt: wie der in der Schüssel wächst und wächst, bis er alles Mehl in Sauerteig verwandelt hat. So war es mit unserer Sternsingeraktion: die ist immer größer geworden, und ihr habt den Segen und die Freude in ganz Röthenbach und Eibach verteilt. In den Häusern wächst das weiter. Die Menschen zehren davon und erzählen wieder anderen davon.

Durch die vielen Spenden wächst unser Sauerteig weiter bis nach Amazonien, Indien, in die Ukraine und nach Palästina. Überall gibt es Projekte der Sternsinger! Und was dort dabei herauskommt, ist so köstlich und nahrhaft wie Brot: Freude und Hoffnung und Hilfe für ganz viele, weltweit!  Ich habe diesen Vergleich nicht selbst erfunden - er steht in der Bibel. Jesus sagt: So und nicht anders funktioniert das mit dem Gottesreich – wie mit einem Sauerteig!

An diesem Sauerteig haben hier in Eibach und Röthenbach 162 Menschen mitgemacht: 105 Kinder und Jugendliche als Sternsinger und 42  Jugendliche und Erwachsene als Begleiter. 3 Kartenausträger haben Bildchen in unsere vielen Hochhäuser eingeworfen. 12 Frauen und Männer haben im Innendienst dafür gesorgt, dass ihr alles habt, was ihr braucht. - Dazu kommen eure Eltern, die uns unterstützt haben!"

Kräftigen Applaus gab es für einige Rekorde:

  • Unser fleißigster Sternsinger ist Leon aus Maria am Hauch: alle 7 Schichten ist er gelaufen!
  • Bei den Mädchen ist es Veronika aus St. Walburga mit 6 Schichten.
  • Der jüngste Sternsinger ist Raphael aus der Johanneskirche, 3 1/2 Jahre alt!
  • Die ältesten Sternsinger (eine ökumenisch gemischte „Seniorengruppe“ jenseits der Firmung und Konfirmation) sind Elise, Linda und Lorenz aus St. Walburga bzw. der Johanneskirche.
  • Elisa hat erlaubt, dass wir ihr Foto auf die 10.000 Segensbildchen drucken dürfen.
  • Unsere Gewandmeisterin Käthe Mack schneidert seit mehr als 30 Jahren Gewänder für die Sternsinger; 67 Garnituren sind das inzwischen. Während der Aktion schaut sie mit ihrem Team darauf, dass die Königinnen und Könige schön ausstaffiert sind. Und hinterher näht sie Knöpfe an und wäschst, was schmutzig geworden ist.

Nach Abschluss der Hausbesuche am Freitagabend waren15.963,49  an Spenden aufgelaufen. Durch die Kollekten bei den Gottesdiensten  am 6.1. und durch den Auftritt bei einem Neujahrsempfang am 7.1. kamen weitere 2.059,50 € zusammen. Die ökumenischen Sternsinger von Röthenbach und Eibach dürfen sich also freuen überBarspenden in Höhe von 18.022,99 € (Stand: 7.1.2024)!

Ganz herzlichen Dank an alle Aktiven: Sternsinger/innen Begleiter/innen, Eltern, Innendienst - an alle Menschen, die uns mit großzügigen Spenden und Süßigkeiten beschenkt haben - an Religionslehrerin Gudrun Gärtner, die den Anstoß gegeben hat für die Kooperation zwischen Eibach und Röthenbach - an Pfarrerin Eva Kaplick und Pfarrer Benjamin Schimmel für das gute ökumenische Miteinander - an die Religionslehrerinnen für die Werbung in den Grundschulen - an die Ministrant/innen und das Sponti-Orchester sowie an alle, die zu dem festlichen Dreikönigs-Gottesdienst beigetragen haben! Und natürlich an unseren "königlichen Haus- und Hof-Fotografen" Michael Berning für die wunderbaren Bilder!

Und wie sieht es im nächsten Jahr mit der Sternsingeraktion aus? Keine Frage: "Da bin ich dabei!"

Gemeindereferentin Irene Keil

 

PS: Wenn Sie gern spazieren gehen, könnten Sie den Sternsingern noch ein bisschen helfen: 

28 Straßen im Pfarrsprengel von St. Walburga haben wir nicht geschafft. Die Namen dieser Straßen finden Sie auf einer Liste hinten in der Pfarrkirche. Schauen Sie doch, ob Ihre eigene Straße oder eine in der Nachbarschaft dabei ist. Nehmen Sie ausreichend Segensbildchen mit und werfen Sie sie in die Briefkästen. Die übrigen Bildchen legen Sie zeitnah zurück. So backen Sie mit beim großen "Segens- und Hoffnungs-Sauerteig" der Sternsingeraktion 2024!