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04.10.2022

"Türöffner-Tag" für die Eibacher GottesdienstKids

Fotos: R. Brand und I. Keil

Familien mit Kindern kennen den Begriff "Türöffner-Tag" aus der "Sendung mit der Maus": am 3. Oktober öffnen sich im ganzen Bundesgebiet Türen zu Räumen, die Kindern normalerweise nicht zugänglich sind. So etwas Ähnliches (nur ohne Maus ;-) erlebten die Familien der GottesdienstKids von St. Walburga bei einem Ausflug nach Eichstätt.

Als erster "Türöffner" betätigte sich unser ehemaliger Kaplan Sebastian Braun, mittlerweile Kaplan der Dompfarrei Eichstätt. Er begrüßte die Gruppe an der 1620 vollendeten Schutzengelkirche. Wer ihre Tür öffnet, drückt auf den Schwanz eines eisernen Walfischs, der gerade den Propheten Jona an Land spuckt. - Hinter der schlichten Fassade mit dem massiven Tor tut sich ein barocker Festsaal auf: die Gläubigen des 17. Jahrhunderts, schwer geprüft durch den 30-jährigen Krieg, sollten sich wenigstens in der Kirche fühlen wie im Himmel! Auch die Eibacher Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen staunten über die reiche Ausstattung, die vielen Altäre, die "VIP-Lounge" über der Sakristei und natürlich über die unzähligen Engelstatuen und -bilder! Kaplan Braun erzählte von den Jesuiten, die den geistlichen "Bauplan" für die Schutzengelkirche entwarfen und sie ausstatteten. Sie dient bis heute dem benachbarten Priesterseminar als Kollegienkirche und während der Zeit der Domsanierung auch als Pfarr- und Bischofskirche. Viele Fragen musste Herr Braun beantworten: Warum sind in den Seitenaltären Reliquien zu sehen? Wie kam der Priester zur Predigt auf die Kanzel hinauf? Wozu dienen die Balkone, die hoch oben an den Seitenwänden verlaufen? Wer staubt wohl die vielen Goldverzierungen auf den hohen Altären ab? Warum ist auf dem Votivbild beim Franz-Xaver-Altar Eichstätt in dichten Nebel gehüllt? - Eine Stunde verging wie im Flug! 

Die zweite Tür in einem vornehmen Gebäude an der Luitpoldstraße öffnete zur großen Freude aller Teilnehmenden ebenfalls ein alter Bekannter. Unser ehemaliger Pfarrer und jetziger Generalvikar Michael Alberter hieß uns in seiner neuen Arbeitsstätte willkommen. In früherer Zeit passierten wohl noch Pferdekutschen die Toreinfahrt. Heute befindet sich ein Parkplatz für Dienstfahrzeuge im Innenhof, dahinter ein Obstgarten, wo wir uns mit rotbackigen Äpfeln bedienen durften. Im 1. Stock liegt das Bischöfliche Generalvikariat - quasi die Verwaltungszentrale unseres Bistums. In seinem Büro gab uns Generalvikar Alberter einen kurzen Einblick in seine Arbeit ("Wenn der Bischof krank ist, dann trage ich die Verantwortung für das ganze Bistum!"), beantwortete Fragen ("Und was passiert, wenn DU mal krank bist?") und zeigte uns die winzige Hauskapelle, in der einmal wöchentlich die Angestellten des Ordinariats miteinander Gottesdienst feiern. 

Danach öffneten sich zum Glück die Türen des Braugasthofs "Trompete", denn soviel Neues macht hungrig!

Am frühen Nachmittag verlockte das schöne Wetter zu einem kurzen, aber steilen Aufstieg zum "Altmühl-Panorama-Weg", von dem man einen herrlichen Ausblick ins Altmühltal hat.

Die dritte Tür in unbekannte Welten öffnete schließlich Sr. Walburga (sie heißt wirklich so!) von der Benediktinerinnenabtei St. Walburg in Eichstätt. Sie erzählte der Gruppe von der wechselvollen Geschichte des Klosters, vom Leben der 23 Nonnen nach der Regel des Hl. Benedikt, von ihrer eigenen Berufungsgeschichte. Die Kinder interessierten sich mehr für die praktischen Dinge des Lebens: "Habt ihr auch ein Handy?" - "Warum habt ihr manchmal blaue Kleider an?" - "Macht ihr auch mal Urlaub?" - Ein Besuch am Grab der Hl. Walburga in der benachbarten Klosterkirche und ein Einkauf im Klosterladen durfte nicht fehlen. Viele aus der Gruppe erbaten sich auch ein Fläschchen Walburgisöl an der Klosterpforte. 

Die letzte Tür durchschritten die Familien bei "Mr. Eis" - und schon beim Genießen der vielleicht letzten Eisportion der Saison entstand der Wunsch, bald wieder einmal nach Eichstätt zu fahren, denn es gibt ja noch so viel zu sehen!

Gemeindereferentin Irene Keil

 

PS: Und das hat den GottesdienstKids und ihren Eltern am besten gefallen:

  • ...wieviel ich über das Klosterleben gelernt habe! (Martin)
  • ...das gute Essen! (Felix)
  • ...das leckere Essen in der Trompete! (Simon)
  • ...das Wiedersehen mit Herrn Braun und Herrn Alberter! (Anna)
  • ...der Geheimgang zur Kanzel in der Schutzengelkirche! (Florian)
  • ...das Zusammensein mit so vielen netten Menschen! (Monika)
  • ...die spannende und informative Führung und Besichtigung in der Schutzengelkirche! (Melina)
  • ...das Treffen mit Schwester Walburga! Ich hätte nie gedacht, dass wir Öl von der Hl. Walburga bekommen! (Pia)
  • ...die Einblicke in das kirchliches Leben und Arbeiten in Eichstätt und die Erklärungen über Zusammenhänge und Hintergründe! (Renate)
  • ...die wunderschöne Schutzengelkirche! (Niko)
  • ...die Aussicht vom Panoramaweg auf Eichstätt! (Mara) 
  • ...den ganzen Tag mit lieben Menschen zu verbringen! (Antun)
  • ...mehr von unserer Kirchenpatronin, der Hl. Walburga, zu erfahren! (Anke)
  • ...der schöne Spielplatz an der Altmühl! (Leon und Tom)
  • ...das, was wir über den Alltag der Nonnen erfahren haben! (Antonietta)
  • ...der Tagesablauf und das Leben im Kloster! (Sarah)
  • ...dass Eichstätt das älteste noch bestehende Priesterseminar hat! (Ralf)
  • ...die interessante Innengestaltung der Schutzengelkirche: schöne Farben, prächtige Altäre! Und das Wiedersehen  mit Sebastian und unserem "alten" Pfarrer hat mein Herz echt erwärmt! (Aga)