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31.10.2020

Von Fossoren und dem Christus mit der "virgula"

Vortrag über die Kunst der frühen Christen

In Corona-konformer Sitzordnung verfolgten 33 Interessierte am 30. Oktober in Eibach einen aufschlussreichen und kurzweiligen Vortrag von Andreas Puchta M.A. Im Rahmen der Reihe "Kunst kommt zu Ihnen!" zeichnete er anhand von zahlreichen Beispielen nach, wie sich über Jahrhunderte eine christliche Bildersprache entwickelte.

So erfuhren die Teilnehmenden von der Arbeitsweise der Fossoren, die die Katakombengänge in den Tuffstein schlugen, von zweierlei Grundrissen und "Stockwerken", die von oben nach unten angelegt wurden, von genormten Tonziegeln, die die Grabnischen verschlossen und  von Münzen und zerbrochenen Gläsern, die - in die Wände eingefügt - als Wegmarkierungen dienten. 

Künstler malten Wandbilder und gestalteten Steinsarkophage für verstorbene Christen zunächst nach überkommenen - heidnischen - Vorlagen. Erst mit der Zeit sind dediziert biblische Motive erkennbar: die Jünglinge im Feuerofen, Noah in der kastenförigen Arche, die Opferung Isaaks, der vom Walfisch ausgespiene Jona, stillvergnügt in seiner Kürbislaube sitzend. Frappierend wirkt die Darstellung Christi mit einer "virgula": mit einer Rute (ähnlich einem Zauberstab) berührt er die Brote und vermehrt sie oder erweckt den in Binden gewickelten Lazarus zu neuem Leben. 

Die weiteren Vorträge aus dieser Reihe sind nahezu ausgebucht. Bitte fragen Sie bei Interesse im Pfarrverbandsbüro nach freien Plätzen.

GR Irene Keil