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30.03.2020

Posaunenklänge, Hausapotheke und offene Kirchentüren

Was Christ*innen stärkt in der Zeit der "Hauskirche"

Seit 16. März 2020 leben wir unseren Glauben im Modus der "Hauskirche". In Dingen des Glaubens auf einmal für sich selbst zu sorgen - das bedeutet eine große Umstellung für viele Christinnen und Christen.

Wie Menschen verschiedenen Alters aus unserem Pfarrverband das umsetzen, davon erzählen sie hier. Danke an alle, die bereit waren, ihre Erfahrungen zu teilen!

  • "Was mir gut tut: mich in der "Hausapotheke" stärken, den Fernseh-Gottesdienst am Sonntag mitfeiern, wenn die Bläser vom evangelischen Posaunenchor einzeln abends um 19.00 h auf ihrer Terrasse „Der Mond ist aufgegangen“ spielen, aus vollem Hals mitsingen  -  ich merke richtig, wie sehr ich die Menschen in unserer Gemeinde vermisse, wie lieb und wert mir die Gemeinschaft ist und wie ich mich darauf freue, wenn ich sie wiedersehen darf.  - Danke für die beeindruckenden Impulse in der "Hausapotheke". Manchen trage ich noch am nächsten Tag mit mir herum unter dem Motto „So habe ich das noch nicht gesehen“. - Was mich diese Woche tief berührt hat, war die liebevolle Art und Weise, wie in unserer Kirche die Menschen durch warm brennende Kerzen und nachdenklich machende Texte an verschiedenen Stationen angesprochen und eingeladen wurden und dass trotz Ausgangsbeschränkung viele Menschen durch das eigene Entzünden einer Kerze der Gottesmutter ihre Sorgen und Bitten anvertrauen." (Renate)
     
  • "Danke für die tägliche „Geistliche Hausapotheke“ mit den vielen Impulsen und Gedanken. Es ist für uns alle nicht leicht, diese Isolation zu überstehen. Aber durch die veränderte Gemeinschaft über das Internet-Portal des Pfarrverbands und die sozialen Medien (im meinem Fall lediglich WhatsApp) fühlt man sich eben nicht so isoliert! Und genau dafür bin ich unendlich dankbar…..allen, die sich mit Beiträgen in meine Seele schreiben!!! Freute ich mich vor Covid19 immer auf die monatliche AtemPause von Irene, so freue ich mich jetzt täglich auf den Beitrag der Geistlichen Hausapotheke! Und die Spannung beim Lesen steigt mit jedem Satz: Wer hat wohl heute den Impuls geschrieben? Na ja….an den Sonntagen entfällt das Raten natürlich :) - Interessant finde ich es auch, dass ausgerechnet am 31. März der Impuls  „Unordnung beseitigen - Spielräume gewinnen“ so ins Schwarze getroffen hat. Da wir bis 6. April noch Überstunden abbauen dürfen, haben mein Mann und ich gestern begonnen größere und kleinere Auf- und Ausräumaktionen zu starten. Ich musste schon sehr schmunzeln, als ich dann gegen Mittag den Impuls las :)" (Andrea)
     
  • "Ich möchte den dafür Verantwortlichen sagen, dass Ihr die Kirche wirklich zu einem Ort gemacht habt, wo man sich wohl fühlt....diese Angebote, die auch so geschmackvoll dekoriert sind, sind wunderbar und ich freu mich immer, wenn ich vorne bin. Dass jetzt auch noch musikalische Untermalung dazu gekommen ist, ist ein weiteres Highlight." (Inge)
     
  • "Seit unsere Tochter am vergangenen Sonntag vom Praktikum aus den USA zurück ist, leben wir wieder zu viert in häuslicher Gemeinschaft zusammen. Neu ist, dass (bedingt durch die Arbeit im Homeoffice) i.d.R. alle DAHEIM sind.  Zuerst war es wichtig, diese besondere Zeit zu strukturieren. Wir haben ein großes Türplakat aufgehängt, in das jede/r einträgt, was sie/er in dieser Zeit (außerhalb der üblichen Arbeit) machen möchte. Da steht z.B.: Fahrräder flott machen/Familienquiz spielen/jeden Tag unsere Omas/ältere Menschen anrufen/gemeinsam wertvolle Filme ansehen/Fenster putzen etc. Und wir haben vereinbart, wann wir das zusammen machen, was zusammen möglich ist. Da wächst eine neue Qualität des Miteinanders – wir wachsen wieder mehr zusammen. - Für mich persönlich ist außerdem wichtig, mich mit „Gleichgesinnten im Glauben“ in Verbindung zu wissen. Eine Möglichkeit bietet mir täglich die wunderbar gestaltete „Geistliche Hausapotheke“ und die Hausgottesdienste; eine andere sehe ich im Newsletter der Jesuiten („Ignatianische Nachbarschaftshilfe“). Aber auch die Videokonferenz am Wochenende mit unserem Familienkreis und viele kreative Ideen (z.B. gemeinsames Singen oder Yoga per Videokonferenz) stärken mich. Nährend und heilend empfinde ich auch die verbindenden Zeichen an jedem Abend um 19:00 Uhr wie: Kerze an der Haustüre anzünden und gemeinsam den Klängen unseres Trompeters in der Nachbarschaft zu lauschen. Das tut meiner Seele gut und gibt Hoffnung und Zuversicht. „Meine Zeit steht in Deinen Händen“ – machen wir diese außergewöhnliche Zeit zu einer ganz besonderen Zeit für uns und unsere Lieben! Bleiben wir zuversichtlich und voll Gottvertrauen…" (BF)
     
  • "Jeden Morgen, wenn ich aufwache, denke ich gespannt: Was mag Gott heute mit mir vorhaben? - Dann vergeht der Tag - und mehrfach habe ich Anlass zu beten: Danke!" (Joachim)
     
  • "Besonders genieße ich tatsächlich momentan die Zeit mit meiner Tochter, die grade bei uns "festhängt". Wir machen viel gemeinsam (Workout, Spiele, Einkaufen). Eine sehr bereichernde Erfahrung. - Meine kleine Kerze in unserem Fenster leuchtet seit einer Woche jeden Abend. Als tröstliches kleines Licht für uns und alle andern da draußen. Um 17 Uhr in schöner Regelmäßigkeit treffen wir uns zusammen mit unseren Nachbarn auf den Balkonen und an den Fenstern und spenden zur Bayernhymne Applaus für unsere Coronahelden, wie ich sie gerne nenne. Und alle sind jeden Tag mit dabei. - Es ist uns ein Anliegen "Danke" sagen, dass diese Menschen alles aufrecht erhalten und sich dabei der Gefahr der Ansteckung aussetzen. Und wir erleben ein völlig neues Gefühl der nachbarschaftlichen Gemeinschaft. - Ein besonderer Lichtblick war diese Woche eine Mail zur Erinnerung an die Nacht der Kirchen 2020. Es hat mich so aufgebaut, daran erinnert zu werden, dass das Leben irgendwann wieder normal läuft und wir uns darauf freuen dürfen. - In den Strahlen der Sonne stärke ich an diesen Tagen meine Zuversicht und mein Gottvertrauen." (Steffi - von ihr stammt auch das Sonnen-Foto!)
     
  • "Ich freue mich über jede offene Kirchentür und das dortige Angebot mit Gebeten, Musik und Kerzen. Das lädt zum Einkehren ein, nicht nur an den Sonntagen…Des Weiteren habe ich mein "Te deum", das mich täglich durch die Fastenzeit begleitet… An den Sonntagen gibt es im Fernsehen oder Internet immer einen Gottesdienst, den man besuchen kann und geistlich dabei sein kann…wer suchet, der findet! Und das Kirchenglockenläuten verbindet, genauso wie die Cella-Fürbitten…" (Christine)