Zum Inhalt springen
29.04.2024

Berufsziel: Mitarbeiter/in in der Pastoral

Bild: Patrick Zachmeier

Die Zahl der Studierenden, die einen kirchlichen Dienst anstreben, ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Umso erfreulicher ist es, wenn junge Menschen wie Jessica Gauer (25) aus Schwabach und Christopher Henk (28)aus Buchen im Odenwald einen pastoralen Beruf ins Auge fassen. Im März und April haben sie je ein vierwöchiges Praktikum in unserem Pfarrverband absolviert. Gemeindereferentin Irene Keil bat die beiden zum Interview:

 

Was habt ihr vor dem Studium gemacht?

Jessica:  Ich hab nach der Fachoberschule ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Förderzentrum der Diakonie Neuendettelsau gemacht. Meine Aufgabe war, die Schüler im Unterricht zu begleiten und zu unterstützen. Auch im Religionsunterricht war ich dabei, weil dort Schüler waren, die individuelle Betreuung brauchten.

Christopher: Nach dem Abitur habe ich ein Kirchenmusikstudium an der Hochschule für Musik in Mainz absolviert und war danach als Kirchenmusiker an der Wallfahrtsbasilika in Walldürn angestellt.

                                                                                              
Wo und was studiert ihr zurzeit - und mit welchen Berufsziel?   

Jessica: Ich studiere an der Katholischen Stiftungshochschule Benediktbeuern Soziale Arbeit und Religionspädagogik.  Mein Berufsziel ist, Sozialarbeiterin im Kinder- und Jugendbereich zu sein und auch im religiösen Setting mit dieser Altersgruppe zu arbeiten - durch Teilzeit in beiden Bereichen.

Christopher: Seit 2021 studiere ich in Eichstätt im Magister Katholische Theologie. Im vergangenen Jahr bin ich ins Priesterseminar eingetreten.

 

Was ist euer Lieblingsfach und weshalb?

Jessica: In der Sozialen Arbeit finde ich Pädagogik und Psychologie interessant für einen vertieften Blick auf den Menschen. Und Religionspädagogik: da wird vermittelt, wie religiöses Lernen funktioniert und wie man das in einer Gemeinde umsetzen kann. Auch Kirchengeschichte gefällt mir,  weil da die Entstehung des Christentums betrachtet wird.

Christopher: Ein konkretes Lieblingsfach zu benennen fällt mir schwer, aber ich würde sagen, dass ich mich am liebsten mit Systematischer Theologie, Bibelexegese und Kirchengeschichte beschäftige, weil es mich fasziniert, die Grundlagen des Glaubens zu erforschen und zur Sprache zu bringen.


Was fasziniert euch am Glauben und/ oder an der Kirche, so dass ihr in Zeiten wie diesen einen pastoralen Beruf anstrebt?

Jessica: Ich finde es faszinierend, dass der Glaube Kraft gibt, schwierige Lebenssituationen zu bewältigen. Deshalb finde ich es wichtig, Menschen in ihrer religiösen Bildung zur Seite zu stehen und sie dabei zu unterstützen, ihren Glauben zu leben. Die Kirche bietet genau das - und zwar für jede Altersgruppe.

Christopher: Zunächst fasziniert mich Jesus Christus, in dem sich die Größe Gottes zeigt. Ihn kennenzulernen und Ihm nachzufolgen, ist immer wieder neu und aufregend. Auch liebe ich den großen Reichtum der Tradition unserer Kirche mit den Sakramenten, der Liturgie, den Heiligen, der geistlichen Literatur und natürlich auch der Kirchenmusik – es ist einfach schön, zu diesem Kosmos dazuzugehören! Vor allem aber ist der Glaube - die persönliche Beziehung zu Gott - das, was mir einen festen Boden bietet und mich durch alle Situationen des Lebens trägt.


Was möchtet ihr durch den Dienst in der Kirche bewirken?

Jessica: Ich strebe einen kirchlichen Beruf an, weil ich gerne mit Menschen arbeite und zeigen möchte, dass die Kirche auch coole Sachen bietet.

Christopher: Ich möchte mich einfach ganz in den Dienst Jesu stellen und für ihn arbeiten, um die Freude unseres Glaubens weiterzugeben. Es geht gar nicht unbedingt darum, was ich persönlich bewirken will, sondern was Gott wirken will – und dafür möchte ich mich Ihm als Werkzeug zur Verfügung stellen.


Welche Eindrücke nehmt ihr von eurem Praktikum in unserem Pfarrverband mit?

Jessica:  Ich hab so viele Einblicke bekommen und bei Weitem nicht alles gesehen! Ich finde die unterschiedlichen Angebote cool:  den Seniorentreff, die Weg-Gottesdienste für die Kommunionkinder, die Familiengottesdienste, das Jugendwochenende und die KiTa-Pastoral. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Kirche für den Menschen da ist und dass sie Räume für den Glauben schafft, wo auch diskutiert werden kann.

Christopher: Ich durfte viele Menschen kennenlernen, die aufrichtig ihren Glauben leben und hoch engagiert sind. Den Pfarrverband habe ich als sehr lebendig und vielseitig erlebt und ich durfte bei vielen schönen Gottesdiensten wie auch gemeinschaftlichen Veranstaltungen dabei sein. Es war für mich sehr motivierend, das Pastoralteam bei der Arbeit zu begleiten und zu sehen, mit welcher Freude alle bei ihrer Arbeit waren.